Über 720 Analysen: Neue Erkenntnisse und Lösungsansätze für die Branche
Seit 2013 führt UAW umfassende Analysen in unterschiedlichen AHV-Betrieben durch (Hotels, Betriebsrestaurants, Schulen, Krankenhäuser, Systemgastronomie). Inzwischen liegen über 720 Analysen vor. Diese Vielzahl an Daten ermöglicht es UAW, aussagekräftige Durchschnittswerte zu generieren, die der Branche eine Orientierung und Vergleichsmöglichkeiten an die Hand geben – und Unternehmen bei der Implementierung praxisnaher Lösungen unterstützen. Denn aus den nun vorliegenden Ergebnissen lassen sich zahlreiche Rückschlüsse ableiten, wie u. a.: Wo genau Abfälle in den Betrieben entstehen, wo man ansetzen muss, um eine Reduzierung von LMA zu erreichen, wie viel Abfall pro Mahlzeit in welchem Messbereich entsteht oder wie mögliche Reduktionsziele aussehen können. Zudem ist auch der erfasste Warenverlust eine neue und wichtige Stellschraube. Durch den vorgegebenen Wareneinsatz errechnen sich die Abfallkosten pro Kilogramm auf ca. vier Euro statt bisher ca. zwei Euro.
Ansporn: deutliche Einsparungen
Das Gros der teilnehmenden Betriebe hat zwei bis vier Messperioden durchlaufen und trotz geringfügiger Investitionen in Reduzierungsmaßnahmen deutliche Einsparungen erzielt. „In 20 Hotels konnten wir durch stetige Grammaturanpassungen und den Einsatz kleinerer Teller rund 82.000 € einsparen – ohne Corona hätten wir das Ergebnis noch steigern können.Hochgerechnet auf unsere 60 Hotels macht das eine Einsparung von rund 250.000 Euro. Das spornt uns an, weiterhin Lebensmittelabfall zu reduzieren, lobt Jürgen Schmieder, Director of Food, H-Hotels, die Teilnahme an dem Food-Waste-Projekt. Auch Andreas Essler, Operations Manager Food bei IKEA ist über den Erfolg der Messungen und Analysen begeistert: „Inzwischen befinden wir uns in der 4. Messphase und haben 34 % Lebensmittelabfall eingespart.“
Umweltkennzahlen für Nachhaltigkeitsberichterstattung: Wasser, Anbaufläche, CO2
Erstmals hat UAW neben den ökonomischen auch die ökologischen Einsparungen berechnet. D. h. pro Kilogramm Lebensmittelabfall werden in der Zwischenbilanz 2020 alle für den Klimaschutz relevanten Kennzahlen ausgewiesen: Wasser, Anbaufläche sowie CO2. „Damit geben wir den Betrieben Umweltkennzahlen an die Hand, die künftig für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten von Bedeutung sein werden“, unterstreicht von Borstel.
Im Fokus steht der ganzheitliche Ansatz
Die Abfallanalysen der Zwischenbilanz 2020 – mit dezidiert dargestelltem Warenverlust, Reduktionszielen, Umweltkennzahlen und Abfallkosten – sind eine Grundvoraussetzung für die Entwicklung einer umfassenden Strategie mit Zielen, Maßnahmen und Aktivitäten. „Mit der Zwischenbilanz 2017 und 2020 hat der Verein eine gute Grundlage dafür geschaffen. Neben umfangreichen Messergebnissen werden in der 64 Seiten umfassenden Bilanz auch Praxisberichte sowie konkrete Lösungen zur Abfallvermeidung dargestellt. „Die nun vorliegenden Zahlen zeigen, dass es sich lohnt kontinuierlich Lebensmittelabfall zu messen und Maßnahmen dagegen zu ergreifen“, so von Borstel abschließend.
Die Zwischenbilanz 2020 können Sie unter folgendem Link downloaden: www.united-against-waste.de/der-verein/zwischenbilanz
Über United Against Waste e.V.
United Against Waste e.V. ist eine Initiative für die Food-Branche. Gemeinsam mit seinen über 100 Mitgliedern stellt der Verein praxistaugliche Lösungen zur Verfügung, die aufzeigen, dass die Reduzierung von Lebensmittelabfall Geld und wertvolle Ressourcen spart. Die von United Against Waste erarbeiteten Abfallanalysen und Durchschnittswerte geben der Branche eine Orientierung sowie Vergleichsmöglichkeiten an die Hand. Zudem helfen sie Betrieben der Außer-Haus-Verpflegung (AHV), das Thema Lebensmittelverschwendung im Küchenalltag greifbar zu machen. Mit aktiver Öffentlichkeitsarbeit sorgt United Against Waste dafür, den respektvollen Umgang mit der Ressource Lebensmittel weiter in den öffentlichen Fokus zu rücken.